Eskalierender Machtkampf

Von Redaktion · · 2000/06

Sudan

Während der sudanesische Islamistenführer Hasan al-Turabi der festen Überzeugung ist, seine Verhaftung sei nur eine Frage der Zeit, ignoriert Präsident Umar al-Bashir den ehemaligen Parlamentsvorsitzenden. Er will verhindern, dass Turabi zu einem Märtyrer wird.

Im Dezember suspendierte Bashir, nach Machtkämpfen mit seinem ehemaligen Verbündeten Turabi, die Verfassung und löste das Parlament auf. Turabi wurde entmachtet, konnte damals aber sein Amt als Generalsekretär des regierenden NC (National Congress) noch behalten. Freie Parlaments- und Präsidentenwahlen innerhalb eines Jahres wurden angekündigt. Als Turabi aber Anfang Mai den Führungsausschuss des NC einberief, verschärfte sich die Auseinandersetzung zwischen den beiden starken Männern erneut: Bashir und sechs seiner Alliierten wurden ausgeschlossen. Prompt kam der Gegenangriff: Der Präsident ließ Mitte Mai die Büros des NC landesweit schließen, Geld und Fahrzeuge beschlagnahmen.

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